BKA startet Kampagne FakeLove und macht auf die Loverboy Methode aufmerksam

Bundeskriminalamt startet Öffentlichkeitskampagne „FakeLove“ – Aufklärung über die Loverboy-Methode

02.09.2025

Ende August hat das Bundeskriminalamt (BKA) den Bundeslagebericht 2024 zum Thema Menschenhandel und Ausbeutung veröffentlicht. Die Zahlen sind alarmierend: Der überwiegende Teil der registrierten Verfahren betrifft sexuelle Ausbeutung.

Um einer Form von Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung wirksam zu begegnen, startet das BKA nun die Präventionskampagne „FakeLove“. Sie klärt über die sogenannte Loverboy-Methode auf – eine perfide Masche, bei der Täterinnen und Täter gezielt das Vertrauen junger Frauen gewinnen, um sie anschließend in Abhängigkeit und Zwangsprostitution zu führen.

Zentrale Zahlen aus dem Bundeslagebericht 2024:

  • Mehr als 460 polizeilich erfasste Opfer von Menschenhandel zum Zweck sexueller Ausbeutung
  • Über 95 % der Betroffenen sind weiblich
  • Knapp 30 % der Frauen sind jünger als 21 Jahre
  • In fast jedem fünften Fall spielt die Loverboy-Methode eine Rolle

Wir begrüßen ausdrücklich, dass das BKA mit dieser Kampagne öffentlich auf die Gefahren durch Loverboys, Menschenhandel und Zwangsprostitution aufmerksam macht und Betroffenen wie auch der Gesellschaft wertvolle Informationen bereitstellt.

Besonders gelungen finden wir das Kampagnen-Video: Es kommt ohne gesprochene oder geschriebene Worte aus und ist dadurch auch für Menschen mit Hör- oder Lesebeeinträchtigung sowie für Personen, die andere Sprachen sprechen, leicht verständlich. Auf der Website des BKA kann das Video zum Download angefragt werden.

Auch wird auf das Handzeichen als stiller Hilferuf hingewiesen: Im Video und später erklärt auf der Webseite. Eine Geste mit der Hand, mit der Betroffene signalisieren können, dass sie Hilfe brauchen – in Situationen, in denen sie nicht frei sprechen können.

Hier geht es zur Kampagne: FakeLove

Auch wir setzen seit vielen Jahren mit unserem Präventionsprogramm „Liebe ohne Zwang“ auf Aufklärung und Stärkung junger Menschen. In mehrstündigen Workshops an Schulen und Jugendeinrichtungen thematisieren wir nicht nur Menschenhandel und die Loverboy-Methode, sondern sprechen auch über Schutz- und Risikofaktoren, persönliche Grenzen und Bedürfnisse in Beziehungen, Selbstwert sowie konkrete Hilfsangebote.

Mit diesem ganzheitlichen Ansatz möchten wir dazu beitragen, Jugendliche nachhaltig zu schützen – und sie darin bestärken, selbstbewusst für gesunde Beziehungen und ihre eigenen Rechte einzustehen.

Wir bilden Multiplikator:innen aus, die dann unser Programm selbstständig an Schulen durchführen können. Unsere nächste Multiplikator:innen-Schulung findet im November statt. Hier erfahrt ihr mehr: Schulungen