Soforthilfetipps
Kennen Sie eine „Loverboy"-Betroffene oder befürchten, ein Mädchen, das Sie kennen, könnte betroffen sein?
Hier ein paar wichtige Tipps für Eltern, Verwandte und Lehrer:innen von möglichen Betroffenen.
Do's:
- Versuchen Sie, ruhig zu bleiben.
- Bieten Sie der Betroffenen Ihre Hilfe an, egal wann, wo oder wie. Sie soll wissen, dass sie immer zu Ihnen kommen kann, ganz gleich, was geschehen ist.
- Wenn Ihre Tochter zu Hause wohnt, werfen Sie sie nicht raus.
- Sagen Sie der Betroffenen, dass es nicht wichtig ist, was sie getan hat. Sagen Sie ihr, dass Sie sie immer liebhaben werden und ihr nicht böse sind, auch wenn es Ihnen schwer fällt, die Beziehung zum „Loverboy" oder ihr Verhalten zu verstehen.
- Seien Sie behutsam und vorsichtig. Die Betroffene braucht jetzt das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit.
- Betonen Sie immer wieder die Freiheit, die Sie der Betroffenen schenken. Seien Sie sich bewusst, dass dies auch die Freiheit einschließt, zum „Loverboy” zurückgehen zu können. Weshalb? Damit unterscheiden Sie sich ganz klar vom „Loverboy”: Er zwingt das Mädchen, Sie lassen ihr die Wahl.
- Wenn Sie kein Elternteil sind, sprechen Sie unbedingt mit den Eltern über Ihre Vermutung und gehen Sie gemeinsame Schritte.
- Suchen Sie sich Hilfe: Die „Loverboy"-Methode bzw. ein enges Verhältnis mit einer Betroffenen ist ein schwieriges Thema. Niemand kann oder sollte damit alleine umgehen müssen. Falls die Betroffene minderjährig ist, sprechen Sie mit der Polizei und/oder einer örtlichen Beratungsstelle über die beste Vorgehensweise.
- Wenn akute Gefahr besteht, zögern Sie nicht, die Polizei zu kontaktieren. Hier finden Sie polizeiliche Tipps.
Don'ts :
- Seien Sie nicht wütend auf die Betroffene. Es ist nicht ihre Schuld, sondern die des „Loverboys".
- Machen Sie sich keine Vorwürfe, dass Sie nicht eher bemerkt haben, was mit Ihrer Tochter, Nichte oder Enkelin passiert. Mit Selbstvorwürfen können Sie der Betroffenen nicht helfen. Außerdem: „Loverboys” sind Meister der Manipulation; sie können alle täuschen, Eltern, Freund:innen, Familie.
- Stellen Sie sich nicht zwischen das Mädchen und den „Loverboy", auch wenn Sie das Mädchen nur beschützen wollen. Versuchen Sie nicht, das Mädchen von ihm abzubringen; Verbote und Widerstand machen ihn nur interessanter. Sie selbst muss die Entscheidung treffen, ihn zu verlassen. Ansonsten besteht immer die Gefahr, dass sie zu ihm zurückgeht.
- Wenn Sie denken, dass etwas schiefläuft, schweigen Sie nicht. Nehmen Sie Ihr Bauchgefühl ernst!